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Post by Value Investor on Oct 11, 2019 9:29:25 GMT 1
Die Leitzinsen (in Europa und USA ist nachfolgend gemeint) sind seit ihrem Höhepunkt anfang der 80er Jahre stets gesunken.
Seit etwa 2008 sind die Zinsen nahe 0%. Aufgrund der Angst vor einer Rezession und um die Aktienmärkte zu stabilisieren blieben die Zinsen seither so tief.
Nebenbei hat die Staatsverschuldung während der Krise 2007-2009 massiv zugenommen.
Die extrem hohen Staatsschulden (Europa und USA) alleine werden zum Problem, sollten die Zinsen stark ansteigen. Darüber hinaus hat man Angst vor einem Einbruch des Aktienmarktes, obwohl es das immer wieder gab in der Vergangenheit.
Weil sich die Staaten und viele Unternehmen immer stärker verschuldet haben, hat man nun ein Problem: Die Zinsen können nicht mehr so leicht angehoben werden.
Da aber diese Leitzinsen auch die Anleihe-Renditen beeinflussen, kann man mit Anleihen kaum mehr Geld verdienen. Also müssen vermögende Leute ihr Geld anderswo investieren. Da bleibt der Aktienmarkt (neben Immobilien) übrig.
Aus diesem Grund steigen und steigen die Aktienmärkte, egal was passiert. Zwischendurch (wie 2011, 2018 usw) gibts ein schlechtes Jahr, ohne richtige Rendite.
Aber alles in allem geht es seit bald 11 Jahren (März 2009) aufwärts.
Ich sage daher voraus: - Aufgrund der Staats- und Unternehmensverschuldung können die Zinsen nicht über 3% erhohen werden in den nächsten 30 Jahren.
- Dies führt zu einem Anlage-Notstand und zu Aktienrenditen von 6-9% p.a..
- Das Shiller-KGV ist neu somit im Bereich 30-35 als normalen Bereich anzusiedeln (anstatt 16).
- Möglicherweise werden die Schulden nach und nach abgebaut oder die Zinsen werden einfach sehr langsam angehoben (2 Prozent pro 10 Jahre).
- Die Aktienmärkte könnten bei einem Zinsanstieg entweder massiv sinken. Oder die Renditen werden schon vorher kleiner und die Aktien steigen bis 2050 immer langsamer.
In diesem Fall können die Aktien (wenn sie zB nur 5% p.a. steigen) bereits 2050 unterbewertet sein und dann unabhängig der tiefen Zinsen wie zB ab 1982 stark steigen.
Um so mehr Leute jetzt Angst vor einem Crash haben, um so weniger wahrscheinlich ist ein Crash. Selbst wenn es einen gäbe: Durch die tiefen Zinsen muss man bald wieder in Aktien einsteigen.
Die Leute haben auch Angst aus dem Crash, weil es einen solchen von 2000 bis 2003 und 2007 bis 2009 gab. Man denkt nun, das müsse alle paar Jahre geschehen, vergisst aber, dass es früher auch viele Jahre mit Stagnation ("Seitwärts-Markt") gab.
So kräftige Kursrückgänge (50% und mehr in den Indizes) gibt es historisch eben nicht alle 7 Jahre.
Trotz steigender Aktienmärkte erwarte ich einzelne kurze Bärenmärkte, wo die Aktienindizes um 20-30% zurück gehen oder Jahre wie 2018 wo es zu einer Stagnation an den Märkten mit einzelnen heftigen Rückgängen kommt. Mit sowas würde ich jetzt alle 2-3 Jahre rechnen, wobei ich mit einer langfristigen Rendite von mindestens 5% p.a. für die europäischen und USA-Märkte rechne.
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Post by Value Investor on Oct 11, 2019 9:50:11 GMT 1
Die heutigen KGVs (des letzten Jahres zum aktuellen Aktienkurs) stehen tiefer als das Shiller-KGV.
Was bedeutet das? Es bedeutet, dass die Gewinne im letzten Jahr höher sind als im Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Das kann uA an den tiefen Zinsen liegen.
Was passiert jetzt, wenn es so weiter geht? Dann sind in 5-10 Jahren die 10-Jahres-Gewinne viel höher als jetzt noch, dh das Shiller-KGV fällt quasi um bis zu 50%.
Alleine das (höhere durchschnittliche Unternehmensgewinne) führt dazu, dass die Aktien weiter steigen können. Also nicht nur wegen dem Anlagenotstand geht mehr Vermögen in Aktien, was die Bewertung hochtreibt, sondern die Unternehmenswerte steigen auch, was selbst bei gleichen Bewertungen höhere Kurse verursacht.
Wenn dann aber die Zinsen beispielsweise 2050 wieder steigen, so gehen Leute raus aus Aktien. Zugleich können Unternehmen weniger stark wachsen (da sie neue Schulden für mehr Zinsen aufnehmen müssten), sie könnten sogar in Schieflage geraten, weil sie die Zinsen für bereits vorhandene Schulden nicht mehr bezahlen könnten.
Dann sinken also die Unternehmensgewinne, wodurch die Aktienbewertungen plötzlich höher sind. Beim Shiller-KGV entsprechend verzögert bzw. tritt der Effekt langsam ein.
Zugleich lohnen sich Staatsanleihen wieder vermehrt, wodurch es zu einem Abzug von den Aktienmärkten kommen kann.
Das würde zu einem Crash bzw. einem Bärenmarkt führen, wo die Aktienmärkte in Europa und USA vermutlich 50 bis 90% verlieren würden.
Allerdings kann das auch sehr langsam gehen, bzw. der Rückgang zieht sich in die Länge und die Überbewertung wird dann sehr langsam abgebaut. Das wäre das japanische Szenario (wie Japan ab 1989). Ich halte das für durchaus wahrscheinlich.
Dann würden wir ca. 20-30 Jahre mit tendenziell sinkenden Märkten erleben (wie Japan seit 1989). Dafür gäbe es keinen Crash.
Das kann sogar gut sein, da keine Panik ausbricht, und man sich nach ein paar Jahren an sinkende Aktienkurse gewöhnt hat. Auch wenn dann eine Deflation droht, die aber auch kein Weltuntergang sein dürfte.
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Post by ZEN Investor on Oct 16, 2019 4:51:40 GMT 1
Hier prognostiziere ich mal ein paar Index-Stände für die Zukunft. Die Annahmen sind 8% Entwicklung pro Jahr in den Indizes ohne Dividende (S&P500, SMI) und 10% pro Jahr in denjenigen mit einbehaltener Dividende (DAX, SPI).
| 15.10.2019 | 31.12.2021
| 31.12.2025
| 31.12.2030 | DAX
| 12'630
| 15'600
| 22'800
| 36'800
| S&P500
| 3'000
| 3'600
| 4'800
| 7'100
| SMI
| 10'000
| 11'900
| 16'200
| 23'800
| SPI
| 12'200
| 15'100
| 22'100
| 35'500
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Das Shiller-P/E wird sich meiner Meinung nach in den 20er und 30er Jahren für US-Aktien meistens um 30-35 bewegen.
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Post by ZEN Investor on Oct 24, 2019 19:58:10 GMT 1
Vielleicht entwickelt sich das Shiller-P/E wie folgt:
2010 20 2015 25 2020 30 2025 35 2030 40 2035 45 2040 50 2045 55 2050 60
Jeweils für den S&P500. Also das Shiller-PE würde nach diesem Muster in 10 Jahren bei 40 stehen, so hoch war es nur im Jahr 1999 und 2000 bisher.
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Post by ZEN Investor on Jan 22, 2020 1:08:43 GMT 1
Hier mal eine aktualisierte Prognose von Januar 2020:
Index Stand 12.2020 12.2021 12.2022 12.2040
DAX 13'227 13'000- 14'500- 16'000- 90'000- 16'000 17'500 19'000 110'000
SPI 12'925 13'000- 14'000- 15'500- 85'000- 15'700 17'000 18'500 105'000
S&P500 3'240 3'200- 3'400- 3'700- 15'000- 3'800 4'200 4'500 18'000 Die Grundannahmen waren: Der S&P500 wächst mit 8% p.a., SPI und DAX mit 10% p.a. , der Grund liegt darin, dass SPI und DAX die Dividenden quasi reinvestieren, wodurch es ein höheres Wachstum gibt. Zudem ist der S&P500 viel höher bewertet als europäische Aktien. Eine weitere Grundannahme war, dass die Aktienmärkte nicht abstürzen können (um über 40%), solange die Zinsen so niedrig sind, dass die Zinsen nicht über 5% steigen können bis 2040, weil diverse Staaten sonst ihre Schulden nicht mehr bezahlen könnten.
Dazu habe ich jeweils +/-10% als Schwankungsbreite der Prognose genommen. Die Sicherheit bzw. Häufigkeit, dass die Prognosen stimmen, schätze ich auf 30-50%.
Es wird sicher einzelne Jahre wie 2011, 2015 oder 2018 geben, wo die Börse einen stärkeren Rückgang erlebt (20-30%), aber es gibt dann andere Jahre wie 2019, wo es um über 20% nach oben geht.
Obige Indexstände sind ein guter Leitfaden zum Investieren: Liegen die Kurse deutlich unter dem Minimal-Bereich (zB DAX unter 14'500 im Jahr 2021) kann man bedenkenlos investieren, da das Niveau nach unten begrenzt ist.
Umgekehrt sollte man keine Investitionen mehr tätigen, wenn die Obergrenze überschritten wurde.
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Post by ZEN Investor on Feb 28, 2020 0:26:54 GMT 1
Inzwischen halte ich es für wahrscheinlicher, dass die Zinsen schon in den 30er Jahren wieder deutlich anfangen zu steigen.
Diesesfalls gehe ich auch von einer langsameren Entwicklung der Index-Stände aus, da diese jetzt schon deutlich überbewertet sind.
S&P 500: 3'150 Punkte am 31.12.2020, jährlich 150 Punkte steigend, 4'500 Punkte am 31.12.2029.
DAX und SPI: 13'200 Punkte am 31.12.2020, jährlich 1'200 Punkte steigend, 24'000 Punkte am 31.12.2029.
Das sind sehr konservative, tiefe Schätzungen, die sozusagen den ungefähren fairen Wert dieser Indizes aufzeigen.
S&P500 setze ich so tief an, weil er einerseits viel höher bewertet ist als die europäischen Aktien, und andererseits die Dividenden nicht eingerechnet werden. Daher schätze ich den DAX und den SPI als viel stärker in der Entwicklung der nächsten Jahre ein.
Unterhalb der von mir genannten Kurse kann man ruhigen Gewissens kaufen, da diese Kurse nur in 10% der Zeit unterschritten werden. In den restlichen 90% sollte man aus Vorsicht nicht kaufen. So kauft man nicht in eine Blase oder eine massive Überbewertung mit bevorstehender Korrektur oder Bärenmarkt rein.
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Post by ZEN Investor on Mar 11, 2020 19:41:27 GMT 1
Angesichts des aktuellen Bärenmarktes, habe ich neue Prognosen unter Berücksichtigung der Index-Bewertungen erzeugt. Ich habe die Bewertungen gemäss KBV gemäss starcapital.de als grobe Richtgrösse verwendet. Daraus ergibt sich diese wahrscheinliche Prognose, die als Richtschnur des Investors dienen könnte. Steht der Index tiefer, ist er günstig bewertet, darüber fair bis teuer. Wer also nur unterhalb dieses Limits Aktien kauft, ist auf der sicheren Seite bzw. sollte auf Sicht von 5-10 Jahren eine wesentlich bessere Performance haben, als jemand der bei höheren Index-Ständen kauft.
Monat
| S&P 500
| DAX
| SPI
| 03.2020
| 2'737
| 10'438
| 11'161
| 07.2020
| 2'520
| 8'400
| 9'900
| 01.2021
| 2'640
| 9'600
| 10'800
| 07.2021
| 2'760
| 10'800
| 11'700
| 01.2022
| 2'880
| 12'000
| 12'600
| 07.2022
| 3'000
| 13'200
| 13'500
| 01.2023
| 3'120
| 14'400
| 14'400
| 01.2024
| 3'360
| 16'800
| 16'200
| 01.2025
| 3'600
| 19'200
| 18'000
| 01.2030
| 4'800
| 31'000
| 27'000
| 01.2040
| 7'200
| 55'000
| 45'000
| 01.2050
| 9'600
| 79'000
| 63'000
|
Unter 03.2020 sind die Kurse vom 11.März 2020 um 20 Uhr notiert, während des Schreibens dieses Postings. Es ist klar zu erkennen, dass zu diesem Zeitpunkt jeder Index noch deutlich über dem angegeben Limit liegt.
Ich nutze diese Index-Grenzen auch als Kaufentscheidung. Ich kaufe zwar nur schweizer Aktien. Aber dann eben nur, wenn der SPI entsprechend tief steht.
Steht der Index höher ist das kein Grund zu verkaufen, sondern man sollte einfach keine neuen Käufe tätigen. Auch dann nicht, wenn man regelmässig Geld anspart oder sich Dividenden ansammeln. Es ist dann auch egal, wenn der Aktienanteil immer mehr sinkt und der Cash-Anteil wächst. Sobald der Index tief genug steht, ist wieder Einkaufszeit.
Natürlich könnte ein Index deutlich unter diese Grenzen sinken im aktuellen Bärenmarkt oder sonst mal in der Zukunft: Aber das wäre nichts anderes als ein Kaufsignal, ein Hinweis auf eine extreme günstige Einstiegsmöglichkeit. Und es kann auch sein, dass die Index-Stände jahrelang über diesen Limits liegen. Aber dann muss man halt abwarten und geduldig sein.
Die prozentuale Steigerung dieser Tabelle nimmt übrigens laufend ab, da die absolute Steigerung immer gleich ist. Das ist auch so beabsichtigt, da möglicherweise die Aktienrenditen nach und nach sinken.
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Post by ZEN Investor on Mar 12, 2020 19:01:29 GMT 1
Hier noch eine Prognose, die für dieses Jahr auf Monatsebene runtergebrochen ist: Monat
| S&P 500
| DAX
| SPI
| 04.2020
| 2'460
| 7'800
| 9'450
| 05.2020
| 2'480
| 8'000
| 9'600
| 06.2020
| 2'500
| 8'200
| 9'750
| 07.2020
| 2'520
| 8'400
| 9'900
| 10.2020
| 2'580
| 9'000
| 10'350
| 01.2021
| 2'640
| 9'600
| 10'800
|
Wie gesagt: Unterhalb dieser Stände ist es sicher und günstig, Aktien des jeweiligen Landes zu kaufen.
Jedoch kann ich nicht sagen, ob die Indizes nicht noch viel weiter runter gehen. So kann beispielsweise der S&P500 auch auf 2'200 oder 2'000 Punkte oder noch tiefer sinken. Das weiss ich schlicht weg nicht.
Aber auch wenn er zB bis ende Jahr auf 1'800 Punkte sinkt, so gilt obige Tabelle trotzdem. Denn je weiter der Index sinkt, um so stärker wird die Erholung in den ersten 12 Monaten nach dem Tiefpunkt sein. Also im 1.Jahr nach einem Tiefpunkt sind durchaus 30-40% Kurssteigerung (ab dem Tiefpunkt) zu erwarten.
Ich bin ziemlich sicher, dass im April die Tiefststände unterschritten werden. Wie es danach weiter geht, weiss ich nicht. Aber diese Tabelle ist wirklich eine gute Orientierungshilfe und stützt sich auch auf das aktuelle Bewertungsniveau unter Berücksichtigung der tiefen Zinsen (die frühestens in den 30er Jahren über 3% ansteigen werden).
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Post by ZEN Investor on Mar 16, 2020 1:18:58 GMT 1
Monat
| S&P 500
| DAX
| SPI
| 04.2020
| 2'460
| 7'800
| 9'450
| 05.2020
| 2'480
| 8'000
| 9'600
| 06.2020
| 2'500
| 8'200
| 9'750
| 07.2020
| 2'520
| 8'400
| 9'900
| 10.2020
| 2'580
| 9'000
| 10'350
| 01.2021
| 2'640
| 9'600
| 10'800
|
Wie gesagt, sind das keine hochpräzisen Prognosen, sondern die Tabelle ist so zu verstehen: Nehmen wir an, der DAX würde (aktuell bei 9'232) im April auf rund 8'500 Punkte und im Mai auf 8'200 Punkte steigen. Der DAX wäre damit ständig oberhalb der Stände in der Tabelle (für Mai wäre das DAX-Limit bei 8'000 Punkten).
Nun würde der DAX im Juni 2020 beispielsweise auf 6'000 Punkte absacken (weil eine neue Corona-Krise ausbricht). Sobald im Juni 8'200 Punkte unterschritten wären, dürfte man nach diesem Modell wieder deutsche Aktien kaufen.
Es ist aber möglich, dass der DAX trotzdem bis ende Jahr auf 5'000 Punkte oder tiefer absinkt. Trotzdem bleiben die Limits der Tabelle gültig, da das ein so tiefer Stand wäre, dass es bald wieder aufwärts gehen müsste.
Also kurz: Die Tabelle ist keine exakte Prognose, sondern sagt: Da ist das Limit, und ist ein Index tiefer, so sollte man in diesem Land günstige Aktien kaufen.
Meine Prognose, wenn ich raten müsste, wäre wohl, dass esvon den Höhepunkten aus tatsächlich 50-60% runter geht bis ende Jahr. Der DAX hatte ein Allzeithoch von 13'800 Punkten und dürfte daher auf unter 7'000 Punkte sinken vor ende Jahr, vielleicht schon im Sommer. Der S&P 500 hatte ein Allzeithoch von rund 3'400 Punkte und dürfte damit unter 1'700 Punkte rutschen. Und der SPI hatte ein Allzeithoch von fast 13'600 Punkte und dürfte daher auch unter 7'000 Punkte rutschen.
Das ist aber eher ein Gefühl, weil ich glaube, der Corona-Virus wird sich noch mehr ausbreiten, als wir bisher dachten. Denn wenn eine Infektion entdeckt wird, ist die Person schon mindestens 1 Woche infiziert (es braucht ein paar Tage für die ersten Symptome, und danach lässt man sich selten gleichentags schon testen). Und bei einer Zunahme von 20% pro Tag, haben wir heute schon mindestens doppelt soviele Infizierte, wie bekannt ist. Da sich nicht alle testen lassen, dürften es bald 10 mal so viele Infizierte sein, wie offiziell bekannt.
Ob der Tiefpunkt noch dieses Jahr oder nächstes Jahr erreicht wird an den Börsen, kann ich nicht sagen. Aber ich bin mir zu 80% sicher, dass es ab den Allzeithochs mindestens 50% runter geht, evtl. bis 80%.
Die Kauflimits in obiger Tabelle bleiben auch dann gültig, da es sehr tiefe Limits sind, auch wenn der Index noch viel tiefer als das Limit steht. Man ist dann auf der sicheren Seite zu kaufen. Ausser die ganze Zivilisation bricht zusammen.
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Post by ZEN Investor on May 5, 2020 13:45:48 GMT 1
Trotz Corona-Krise wechsle ich zurück zur vorherigen Prognose bzw. die Kauf-Limits der Indizes sehen nun wieder wie vorher geplant aus: Monat
| S&P 500
| DAX
| SPI
| 07.2020
| 3'150
| 13'200
| 12'900
| 01.2021
| 3'300
| 14'400
| 13'800
| 01.2025
| 4'500
| 24'000
| 21'000
| 01.2030
| 6'000
| 36'000
| 30'000
| 01.2040
| 9'000
| 60'000
| 48'000
| 01.2050
| 12'000
| 84'000
| 66'000
|
Begründung: Die US-Aktien wuchsen die letzten Jahrzehnte stärker als die europäischen Aktien. Dieser Trend wird irgendwann enden, und die Aktien sind schon überbewertet, und es werden KEINE Dividenden im S&P 500 einbehalten. Daher nehme ich zwar noch eine Verdoppelung bis 2030 an, aber danach dürfte es eine deutlich schlechtere Performance geben, nur noch 50% von 6'000 auf 9'000 Punkte in einem Jahrzehnt. Ich rechne daher mit 300 Punkten Zuwachs pro Jahr.
Der DAX ist massiv unterbewertet, und muss deswegen besonders stark steigen in den nächsten 3 Jahrzehnten. Zudem werden die Dividenden einberechnet, ich rechne daher mit 2'400 Punkten Zuwachs pro Jahr.
Der SPI ist leicht überbewertet, und wird sich wohl die nächsten 3 Jahrzehnte jeweils verdoppeln können. Ich rechne hier mal vorsichtig mit 1'800 Punkten Zuwachs pro Jahr.
Eigentlich ist das eben KEINE Prognose, sondern ein sinnvolles Limit, womit man sagen kann: Liegen die Kurse UNTER den oben genannten Zahlen, kann man bedenkenlos die Aktien des jeweiligen Marktes kaufen, und hat relativ gute Kurse. Es wird immer wieder so sein, dass die Indizes über den Limits liegen. Dann sollte man einfach nicht kaufen, bis die Werte wieder darunter liegen. Der S&P 500 würde sich demnach von 2020 bis 2030 verdoppeln, danach erst wieder bis 2050 verdoppeln. Der DAX würde sich 2020 bis 2030 ver-3-fachen, danach etwas mehr als Verdoppeln in den folgenden 10 Jahren. Der SPI würde sich bis 2030 ver-2,5-fachen, und danach bis 2050 etwas mehr als verdoppeln. Ich denke, das sind wirklich sehr sinnvolle, langfristige Limits, unterhalb derer man bedenkenlos in den jeweiligen Markt einsteigen kann. Markt-Timing funktioniert nicht, das hier ist jedoch das Handeln nach bestimmten Schwellen. Die Annahme dahinter ist, dass die hohen Bewertungen der US-Aktien noch bis 2030 bestehen bleibt, weil auch die Tiefzinspolitik (Leitzinsen USA/EU unter 3%) bis mindestens 2030 anhalten wird. Daher sinkt nach 2030 die relative Entwicklung (in %) stark ab. Die US-Aktien würden demnach bis 2030 massiv überbewertet bleiben, und ihre Überbewertung erst in den 30er Jahren abbauen. Während der DAX in der Bewertung bis 2030 deutlich aufholt. Der SPI baut seine Überbewertung auch erst nach 2030 ab, vorher erhöht er sie sogar leicht.
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Post by ZEN Investor on May 5, 2020 18:15:33 GMT 1
Für die Entwicklung gibt es eine kleine Korrektur/Verbesserung: Dieser wird in absoluten Zahlen als einziger ein höheres Limit ab 2040 bekommen.
Grund ist, dass er auch 2040 noch tiefer als SPI oder S&P500 bewertet sein wird. Beim DAX simuliere ich mit diesen Limits also eine Annäherung an den fairen Wert bis 2030, der dann etwa gehalten wird. Beim S&P 500 hingegen simuliere ich ein langsameres Wachstum einerseits weil die Dividenden fehlen, andererseits weil die US-Märkte die Überbewertung irgendwann zwischen 2030 und 2050 abbauen müssen. Beim SPI ist es ähnlich, er ist aber viel weniger überbewertet als der S&P500 und hat zusätzlich die Dividenden drin. Nach meinem Modell geht der S&P500 von anfang 2020 bis anfang 2030 um Faktor 2 hoch (3'000 auf 6'000), von 2030 bis 2040 um 50% (auf 9'000), bis 2050 um 33% (auf 12'000), was angesichts der massiven Überbewertung und irgendwann steigender Zinsen (die die Aktienkurse drücken werden) durchaus plausibel ist. Der DAX hingegen verdreifacht sich von 2020 bis 2030, weil er mit rund KBV 1,5 bewertet ist. Die Gewinne und Aktienkurse entwickeln sich langfristig nämlich ungefähr um Faktor 2 pro Jahrzehnt. Würde der DAX nicht wachsen, wäre er 2030 etwa bei KBV 0,75. Durch die ver-3-fachung dürfte er bei 2,25 liegen. 2030 bis 2040 rechne ich fast mit einer Verdoppelung, 2040 bis 2050 mit einer Verdoppelung. Beim SPI hingegen muss nur eine leichte Überbewertung abgebaut werden. Daher gibt es zwar zuerst Faktor 2,5 (+150%) bis 2030. Von 2030 bis 2040 rechne ich dann noch mit etwas mehr als 50% Zuwachs, nach 2040 mit noch weniger. In der Schweiz herrschen Negativ-Zinsen, daher kann ich mir vorstellen, dass hier die Überbewertung bis 2030 noch ausgebaut wird, bevor sie abgebaut wird.
Monat
| S&P 500
| DAX
| SPI
| 07.2020
| 3'150
| 13'200
| 12'900
| 01.2021
| 3'300
| 14'400
| 13'800
| 01.2025
| 4'500
| 24'000
| 21'000
| 01.2030
| 6'000
| 36'000
| 30'000
| 01.2040
| 9'000
| 60'000
| 48'000
| 01.2050
| 12'000
| 120'000
| 66'000
|
..
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