Hier ein paar weitere frühere Prognosen von mir:
www.wertpapier-forum.de/topic/1515-volkswagen/page/44/Ich schrieb am 22.September 2015:
"also VW wird doch jetzt so richtig zum kauf.
Abgestürzt von 160 auf knapp über 100 Euro. Also rund 35% Verlust innert 1 Woche.
Buchwert über 200 Euro. Kein Verlustjahr die letzten 7 Jahre, Return on Assets meist 2-4%.
Das ist wie damals vor 50 Jahren (als wir noch jung waren) beim Salat-Öl-Skandal von American Express. Man muss genau jetzt zuschlagen. Jetzt kann man mal richtiges
Value-Investing betreiben.
Eckdaten zu VW:
Jahreshoch 2015: 246
Kurs vor 1 Woche: 168
Heutiger Kurs: 114,36
Buchwert pro Aktie: 201,70
Return on Assets (Median 7 Jahre): 3,21
Return on Assets (Bereich 7 Jahre): 0,56-6,80%
Gewinn pro Aktie (Median 7 Jahre): 18,63
KGV (Gewinn Median 7 Jahre): 6,14
KBV: 0,57
Also ich denke, da sollte man zuschlagen."
Und
"VW zu Kursen um 100-120 Euro zu kaufen ist ein absolutes Schnäppchen. Nachkäufe unter 100 Euro können nicht schaden. In 5 Jahren dürfte man den Index weit hinter sich gelassen haben."
Die Leute argumentierten gegen mich, "Woher weisst du, dass der Buchwert durch diesen Skandal nicht schrumpft?", und der Kurs werde vermutlich weitere 50% einbrechen usw.
Hätte man damals in VW investiert, hätte man den DAX bei weitem geschlagen.
Als Vergleich:
Der DAX stieg vom 25.September 2015 bis am 31.Januar 2020 von
9'688 auf 12'982 Punkte, was insgesamt 34% oder 6,72% p.a. entspricht.
VW steig vom 25.September 2015 bis am 31.Januar 2020 von
108 auf 162 Euro, was insgesamt 50% oder 9,43% p.a. entspricht.
VW war zwischenzeitlich schon bei über 180 Euro und ist jetzt wieder etwas gesunken.
Trotzdem hätte man den Index deutlich geschlagen (9,43% p.a. gegen 6,72% p.a.).
Das Risiko war überschaubar, da Deutschland wohl kaum eine ihrer grössten Firmen einfach pleite gehen lassen würde.
Too big to fail und so.
In folgendem Posting schrieb ich am 13.September 2015
www.wertpapier-forum.de/topic/38091-wann-bricht-der-dax-wieder-ein/page/237/folgendes:
"IBM wird mit ienem KBV von 10,5 gehandelt. Das ist auch für ein Spitzen-Unternehmen viel zu teuer.
(Ja, auch Computer-Firmen brauchen einen gewissen Buchwert).
Der Return on Asset hingegen ist mit rund 12% (7-Jahres-Median) recht ansehnlich.
Das heisst. Qualität top. Preis flop.
Meine Prognose:
Die Aktie ist so überteuert, dass sie auch im nächsten Jahrzehnt nicht erheblich steigen wird. Also von heute 140$ auf 200-300$.
Dh sie dürfte auf 10 Jahres-Sicht schlechter als der Index performen."
Die Aktie von IBM entwickelte sich vom 11.September 2015 bis am 31.Januar 2020
wie folgt:
Von 147$ auf 144$.
Meine Prognose besagte, sie würde im nächsten Jahrzehnt (dh bis 2025)
in einen Bereich von 200 bis 300$ steigen bzw. sie würde "nicht erheblich steigen" können,
aufgrund der massiven Überbewertung.
Die Gewinne wertete ich als recht stark, aber der Aktienkurs war einfach schon überbewertet.
Und tatsächlich, nach 4,5 Jahren hätte man faktisch eine 0-Rendite erzielt.
Die anderen Foren-Teilnehmer argumentierten gegen mich, uA damit,
dass es bei IBM nicht auf den Buchwert ankäme, und sie fragten mich,
wie ich darauf käme, dass überhaupt jemand Aktien nach Buchwert beurteilt usw.
Sie lachten mich aus, ich würde alles so drehen, wie es mir passt, um meine Renditeziele zu erreichen.
In der folgenden Diskussion auf der Seite
www.wertpapier-forum.de/topic/38091-wann-bricht-der-dax-wieder-ein/page/238/schrieb dann jemand am 14.September 2015
"Deshalb wird der ZEN Investor nie Unternehmen mit funktionierendem Geschäftsmodell in seinem Depot haben, weil diese wohl kaum zu KBVs unter 0,8 gehandelt werden, sondern viel eher Rohrkrepierer (Energiekonzerne, Versicherungskonzerne) die kein Wachstum vorweisen."
Die Aussage ist also, ich würde NIE Unternehmen mit funktionierendem Geschäftsmodell finden, die unter KBV 0,8 (dh mehr als 20% unter Buchwert) gehandelt würden,
sondern nur Rohrkrepierer, wobei er zugleich sämtliche Energie- und Verischerungskonzuenre als Rohrkrepierer bezeichnet.
Da sind also in einem einzigen Satz zahlreiche falsche Behauptungen enthalten.
Das muss man zuerst mal so schaffen.
Ich versuchte daraufhin zu erklären, dass es sehr wohl Marktineffizienzen gibt,
wo also Unternehmen falsch bewertet werden.
Dann wurde ich aufgefordert, solche Unternehmen zu nennen,
aber Swiss Life und Swiss Re solle ich nicht nennen, die seien nicht robust.
Auf meine Frage, wieso denn die 2.grösste Rückversicherung der ganzen bekannten Welt
und die grösste Lebensversicherung der ganzen Schweiz unseriös oder schlecht sein sollen, gab es keine Antwort.
In der Folge nannte ich am 15.September 2015 folgende Unternehmen:
"PAX-Anlage
Swiss Life
Swiss Re
Munich Re
Allianz
BKW
Repower PS"
In der Folge gab es noch 2-3 subtile Provokationen gegen mich, aber keine sachlichen Argumente mehr und keine Antwort auf meine Frage, was an Swiss Life und Swiss Re schlecht sein soll.
So, jetzt schauen wir uns mal die oben genannten Unternehmen an und was passiert wäre,
wenn man die nach meinem Posting gekauft hätte:
Fangen wir mit den schwierigeren bzw. komplizierten Fällen an:
PAX-Anlage und Repower PS wurden beide dekotiert.
Repower PS wurden am 20.Mai 2016 zum Kurs von 41,50 gehandelt, wie
www.otc-x.ch/markt/instrument/valor/1640584.htmlzu entnehmen ist.
Sie wurden offensichtlich mit der Namensaktie vereinigt,
daher ist der Kurs von Repower N nur seit dem 20.Mai 2016 verfolgbar.
Gemäss
www.cash.ch/aktien/repower-n-32009699/bek/chf/chartwar der Kurs bei 39,50.
Ich gehe also davon aus, dass die Parzipitationsscheine Repower PS 1 zu 1 in Namensaktien getauscht werden konnten, bzw. man diese zum ungefähr selben Kurs erwerben konnte bzw. durch die Vereinigung der 2 verschiedenen Aktientypen die Zahl der Aktien unverändert blieb.
Es ist sehr schwierig, Kurse von dekotierten Aktienzu finden.
Auf
www.trendlink.com/aktie/Kernkraftbetreiber/CH0016405844-Repower_PSist zu entnehmen, dass an der Börse Stuttgart Repower PS im September 2015 zu fast 60 Euro gehandelt wurden.
Demnach stieg der Kurs von Repower vom September 2015 bis heute von
etwa 60 auf 100 CHF.
Zwischenzeitliche Schwankungen runter auf 40 CHF interessieren uns als Langfrist-Investoren hier aber nicht.
Es sind fast 67% Gewinn in 4,5 Jahren oder 12,02% p.a.,
was nicht schlecht ist.
Besonders gut war diese Empfehlung nicht, muss ich ehrlich zu geben.
Aber man hätte Geld damit verdienen können.
Hätte man durch Nachkäufe den durchschnittlichen Einkaufspreis beispielsweise auf 50 CHF senken können, wäre der Verdienst noch höher gewesen.
Und mit meinen Nachkäufen wäre das durchaus zu schaffen gewesen.
Kommen wir nun zu PAX-Anlage.
Diese wurden im Oktober 2017 von einem anderen Unternehmen für 1'700 CHF pro AKtie übernommen.
Gemäss
www.onvista.de/aktien/PAX-ANLAGE-AG-Aktie-CH0002178348lag der Kurs am 14.September 2015 bei 1'375 CHF und stieg in Folge des Übernahmeangebots bis am 4.Oktober 2017 auf 1'700 CHF, woraufhin die Aktien von der Börse genommen wurden.
Das wäre in 2 Jahren ein Gewinn von 23,64% oder 11,2% p.a. .
Also reich wäre man damit auch nicht geworden, aber es ist doch eine ordentliche Performance.
Die Dividende ist da noch gar nicht berücksichtigt.
Kommen wir zu den weiteren von mir genannten Aktien:
Swiss Re stieg vom 18.September 2015 bis 31.Januar 2020 von 83,75 auf 109 CHF.
Das sind 30,15% oder rund 6% pro Jahr.
Zwischenzeitlich wurde aber auch folgende Dividende bezahlt:
4,60
4,85
5,00
5,60
(Quelle:
www.swissre.com/investors/shares/dividends.html )
Damit hätte eine Aktie von 83,75 sich auf 129,05 gesteigert.
Das sind 54,09% Rendite bzw. 10,1% p.a. .
Also jetzt nicht weltbewegend, aber man hätte doch gut daran verdient.
Swiss Life:
Diese Aktie entwickelte sich vom 18.September 2015 bis am 31.Januar wie folgt:
Von 221 auf 485 CHF.
Das sind 119,5% oder 19,08% p.a. .
BKW
Diese Aktie entwickelte sich vom 18.September 2015 bis am 31.Januar wie folgt:
37,15 auf 89,70 CHF.
Das sind 141% oder 21,64% p.a. und hat damit den Index SPI deutlich geschlagen.
Munich RE
Diese Aktie entwickelte sich vom 18.September 2015 bis am 31.Januar wie folgt:
167 auf 265 Euro.
Das sind 58,68% oder 10,8% p. a. .
Allianz
Diese Aktie entwickelte sich vom 18.September 2015 bis am 31.Januar wie folgt:
Von ca. 140 auf 215 Euro.
Das sind 53,6% oder 10% p.a.
Bei den meisten Unternehmen habe ich nicht mal die Dividende berücksichtigt,
so dass die realen GEwinne sogar noch höher gewesen wären.
Es ist schon interessant, wie einige Unternehmen (zB alle Versicherer und Versorger,
was uA Allianz, Munich Re, Swiss Life, Swiss Re, BKW usw wären) als Müll bezeichnet wurden,
aber zugleich den DAX in dieser Zeit deutlich geschlagen hätten.
Der DAX entwickelte sich übrigens in der gleichen Zeit von 9'616 auf 12'982 Punkte,
was 35% total oder 6,9% p.a. entspricht.
Von 8 empfohlenen Unternehmen stiegen 7 (alle ausser Swiss Re) stärker als der DAX.
Swiss Re hätte zusammen mit den Dividenden (die ja im DAX auch drin bleiben)
den DAX ebenfalls geschlagen.
Ich nannte ein Unternehmen, das klar überbewertet sei, dieses schnitt auch schlechter als der DAX an.
Ich verwende heute eine fast identsiche Strategie bzw. Auswahlkriterien wie damals,
jedoch in mehreren Feinheiten weiter entwickelt.
Es zeigt, dass ich im Grossen und Ganzen durchaus gute Kriterien habe.
Von 9 bewerteten Fällen sagte ich 8 Aktien voraus, die den Index schlagen müssten, und
eine (IBM), die schlechter abschneiden sollte.
Ich traf in allen 9 Fällen ins Schwarze.
Jeder kann anhand obiger Links alles nachprüfen.
Ich kann im Wertpapier-Forum auch nichts nachträglich verändern.
Es ist schon krass, wie sehr ich angefeindet wurde und werde,
und wie sehr ich dann gute Prognosen abliefere.
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